Heute: Ein ganzer Häuserblock in der Herrengasse und ein Juwel der Wiener Innenstadt. Zum Zeitpunkt dieser Geschichte übrigens noch die ehemalige Zentrale einer halbstaatlichen Institution - heute aber ein wunderschönes Hotel.
Thomas Rohr erinnert sich: „Der Job war es, das mit Ausnahme von zwei Geschäftslokalmietern bestandfreie Haus einem potenziellen Investor zuzuführen.
Die „Immorohr“ hatte ein rund 80 Seiten umfassendes Exposé erstellt, unserem Auftraggeber eine „Long-List“ an möglichen Käufern übermittelt, aus dieser in Abstimmung mit dem Abgeber eine „Short-List“ gebastelt und die verbleibenden Interessenten mittels Teaser informiert.
Mitten in diesem doch recht aufwändigen Prozess bekam unsere Auftraggeberin jedoch „kalte Füße“, da sie sich plötzlich nicht mehr sicher war, als „halbstaatliche“ Institution nicht doch öffentlich ausschreiben zu müssen! Das Tender-Verfahren, das m.E. genau diese Problematik abbilden könnte, war noch nicht erfunden, das Objekt wurde daher ausgeschrieben und mein Favorit von der „Short-List“ erwarb, basierend auf meinen Unterlagen, die Prachtimmobilie.
So weit, so schlecht – für mich – aber nun kommt der Hit: Der Käufer, übrigens der Inbegriff eines sehr kapitalistisch denkenden Selfmade-Milliardärs, rief mich von sich aus sofort an und einigte sich mit mir, obwohl rechtlich kaum dazu verpflichtet, auf eine doch recht ordentliche Provision.
Hut ab vor so einem Verhalten! Es versteht sich von selbst, dass die Privatstiftung dieses Herrn ab diesem Moment die Nummer 1 unter meinen Investoren war und ich ihr im Laufe der darauffolgenden Jahre sicher ein Dutzend weiterer Häuser in allerbester Lage zuführen konnte.“