ROHRPOST #24

Es schreibt Herr Ronnie H. aus Wien Alsergrund: „Herr Rohr, wie geht es mit den Immobilienpreisen weiter?“
von IMMOROHR - 02. Dec 2022
 IMMOROHR Immobilien GmbH

 Thomas Rohr antwortet:

„Nun, Herr H., normalerweise wird man, wenn man in die Zukunft blicken kann, in Gold aufgewogen. Wenn ich Ihre Frage sicher beantworten könnte, würde ich heute zumindest auf Platin bestehen!

Ich kann nur aufgrund meiner und meiner Familie Erfahrung – immerhin 164 Lebensjahre – von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen und bin noch dazu als doch recht aktiver Makler ziemlich am Puls der Zeit.

Wir haben ab dem Sommer diesen Jahres gespürt, dass etwas auf uns zukommt. Aber da hatten wir noch Ausreden wie Sommerloch, Urlaube etc., mussten uns aber immer wieder anhören: „Na wartet, bis der Herbst kommt …“

Nun, jetzt ist er da, der Herbst. Und mit ihm eine zweistellige Inflation samt für uns ungewohnt hohe Zinsen. Ich sage absichtlich „ungewohnt“, weil gehabt haben wir solche Zinsen schon, sogar weitaus höhere, aber wir haben in den Jahren des geschenkten Geldes verlernt, mit anständigen Zinsen zu kalkulieren. Das müssen wir jetzt umso schmerzlicher nachholen. 

Aber zurück zu Ihrer Frage: Auch wenn dies aus dem Grundbuch aufgrund des üblichen Nachlaufs noch nicht ersichtlich ist, sind die Immobilienpreise bereits gefallen. Gute Lagen und anständige Bauqualität haben sich als wesentlich wertstabiler erwiesen, hier hat es eher eine Seitwärtsbewegung gegeben. 

Natürlich sind viele Marktteilnehmer noch von der Hoffnung getragen, „alte“ Preise erzielen zu können und braucht es hier eines gewissen Gewöhnungseffektes. Nichtsdestotrotz, Panik ist keine angebracht: Sollte es auf unserer Welt noch knüppeldicker kommen, so werden die Papiere gar nichts mehr wert sein, der Ziegel ist aber noch immer da!

Und diese Sicherheit ist es, die die Immobilien von allen anderen Asset-Klassen unterscheiden. Oder kennen Sie altes Geld, das nicht in Grund und Boden veranlagt war?

Also, wenn Sie Geld haben, kaufen Sie Immobilien. Wenn Sie keines haben, lassen Sie es lieber bleiben. 

In diesem Sinne, Herr H., bis bald - hoffentlich bei mir im Büro.

Alles Liebe, Ihr Thomas Rohr“